Biologische Transmutation - und ihr Einfluss auf die Bodengesundheit

Ende des 18. Jahrhunderts formulierte der Chemiker Lavoisier das Massenerhaltungsgesetz,
welches sich auf die chemischen Elemente bezieht: “Durch eine chemische Reaktion kann Masse weder verloren noch gewonnen werden”. Später musste dieses Gesetz, die radioaktiven Elemente betreffend, modifiziert werden. In der Biologie blieb das Gesetz uneingeschränkt erhalten, obwohl Ungleichgewichte in Stoffbilanzen in der Biologie keine Ausnahme darstellen.

Bild: Hans Knuchel

Schon 30 Jahre nach dem Tod Lavoisiers wurde das Gesetz der Massenerhaltung von dem Chemiker Louis-Nocolas Vauquelin in Frage gestellt, der zeigte, das Hühner, welche ausschliesslich mit Getreide gefüttert wurden, mehr Calcium ausscheiden als in dem Getreide enthalten war, welches sie verdaut haben. Viele analoge Phänomene in der Biologie wurden von weiteren Wissenschaftlern im 19. Jahrhundert untersucht, z.B. von Albrecht von Herzeele, welcher die stoffliche Zusammensetzung von Pflanzen während des Wachstums untersuchte.

Im 20. Jahrhundert sprach R. Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs (1924) über die Umwandlung von Kalium und Calcium über Zwischenstadien zu Stickstoff im Boden:
„...weil nämlich im organischen Prozess eine geheime Alchimie liegt, die zum Beispiel das Kali, wenn es nur in der richtigen Weise drin arbeitet, wirklich in Stickstoff umsetzt und sogar den Kalk, wenn der richtig arbeitet, wirklich in Stickstoff umsetzt... Und das schon könnte auf rein äußere Weise wie in der quantitativ chemischen Analyse verraten, dass eine Verwandtschaft besteht zwischen dem Zusammenhang von Sauerstoff und Stickstoff in der Luft und dem Zusammenhange von Kalk und Wasserstoff in den organischen Prozessen. Unter dem Einfluss des Wasserstoffs wird nämlich fortwährend Kalk und Kali umgewandelt in Stickstoffartiges und zuletzt in wirklichen Stickstoff.“

1934 führte R. Hauschka Experimente zur Gewichtsänderung keimender Samen in stofflich geschlossenen Systemen durch, und kommentierte das Gesetz der Massenerhaltung von Lavoisier folgendermassen: „Das Gesetz von der Erhaltung des Stoffes ist nur gültig innerhalb bestimmter Grenzen in der mineralischen Natur, jedenfalls aber nicht ohne weiteres im Bereich des Lebendigen.“

Von 1935 bis 1955 führte C. L. Kervran eine grosse Anzahl, sowohl biologischer als auch medizinischer Experimente durch. Kurze Zeit später experimentierte W. Holleman mit Serien geschlossener Algen-Kulturen.

Schon vor 130 Jahren wurde eine landwirtschaftliche Langzeitstudie begonnen (Martin- Luther-Universität, Halle), in welcher auf einem der Versuchsfelder seit Beginn Roggen ohne Dünger angebaut wird.

Alle diese Wissenschaftler erhielten Resultate, welche eine Modifikation des Gesetzes Lavoisiere nahelegen.

So ist die Biologische Transmutation schon seit langer Zeit in der Wissenschaft von Interesse. Doch trotz ihrer möglichen sehr wichtigen Wirkung auf das Vorkommen und die Verfügbarkeit von Elementen in lebendigen Systemen, wurde wenig Forschung auf diesem Gebiet betrieben. Letztendlich mit der Konsequenz, dass ohne das Verständnis für diesen Prozess, die wissenschaftliche Akzeptanz bis heute gering blieb. Und dies trotz der Tatsache, dass viele Stoffbilanzen (wie z.B. im Boden) nicht ohne den Prozess der Biologischen Transmutation zu erklären sind.
 

Sampo fördert dieses 2011 Projekt mit 3.000 CHF


 

Tim Jäger - Projektleiter

Dr. Joan S. Davis - Projektkoordination




 
 


 

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