Beratungsstelle für die Haltung von horntragenden Kühen in Laufställen

Milchkühe, welche die Freiheiten des Laufstalls geniessen und dennoch ihre Hörner behalten dürfen, haben den Fünfer und das Weggli. Welche Stallmasse und welche Stallgestaltung braucht es aber, damit sich behornte Kühe im Laufstall wohl fühlen? Und welchen Einfluss haben das Herdenmanagement und die Tierbetreuung? Das FiBL hat diese Fragen erforscht und zusammen mit Bioland (Deutschland), Demeter (Schweiz) und Bio Austria (Österreich) ein Merkblatt dazu herausgegeben.

Im Biolandbau geniesst das Milchvieh viel Bewegungsfreiheit. Von Frühjahr bis Herbst darf es täglich auf die Weide, im Winter regelmässig in den Laufhof. Zudem leben immer mehr Biokühe in Laufställen und geniessen dort noch mehr Freiheiten als ihre Kolleginnen, die im Stall noch angebunden werden. Für diese Freiheiten im Laufstall zollen die meisten Tiere jedoch einen hohen Tribut: In aller Regel werden ihnen die Hörner entfernt, um die Verletzungsgefahr und das Unfallrisiko zu vermindern – auch auf Biohöfen.

Die FiBL-Forscherin Claudia Schneider hat dieses Problem aufgegriffen und nach Wegen gesucht, wie die Tiere ihre Hörner behalten und trotzdem im Laufstall leben können, ohne ihre Mitkühe zu gefährden oder unter deren Hörnern leiden zu müssen. Sie hat über 60 Laufställe mit behornten Kühen in der Schweiz und in Süddeutschland unter die Lupe genommen. Dabei untersuchte sie die Kühe auf Verletzungen, ortete neuralgische Stellen im Stall und mass die Bereiche zum Fressen, Liegen und Bewegen sowie die Warteräume aus. Zusätzlich hat sie die Landwirte befragt und so praxisnahes Wissen für erfolgreiche Haltungsbedingungen im Laufstall zusammengetragen. In einer experimentellen Untersuchung hat sie die Auswirkungen erhöhter Platzangebote in verschiedenen Stallbereichen geprüft.

Zwei Faktoren sind für die problemlose Haltung horntragender Tiere im Laufstall entscheidend: der Laufstall selbst und das Management. Beim Bau des Laufstalles sind verschiedene Regeln zu beachten, damit die Tiere gar nicht in Situationen kommen, in denen sie sich mit Hilfe ihrer Hörner Raum verschaffen müssen. Ziel des Managements behornter Herden ist das Verhindern von Konkurrenzsituationen unter den Tieren und von Unruhe in der Herde. Ein gutes Management kann zum Teil sogar stallbauliche Mängel kompensieren.

Projektförderung durch Sampo: 5000 CHF


 



 
 


 

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