Darstellung von Pflanzenbewegungen (Phytokinetik)

Teilstudie zum ArteNova Projekt: Potential der Eurythmie zur Gestaltung des Lebendigen - Institut ArteNova

Eine Pflanze offenbart sich in ihrer Stofflichkeit und in ihrer Gestalt. Die Stofflichkeit lässt sich nach der analytischen Methode bestimmen, das Begreifen einer Gestalt erfordert künstlerisch lebendige Urteilskraft. Das Werden von Form und Gestalt vollzieht sich in Gebärden der Bewegung. Eine Methode, diese Gebärden zur Anschauung zu bringen, ist der Zeitrafferfilm.
Aus der intensiven Arbeit mit den eurythmischen Lautkräften entstand das Bedürfnis, die ätherischen Kräftewirkungen in die Sichtbarkeit zu bringen. Dabei haben sich mehrere Pflanzenarten als geeignete Indikatororganismen erwiesen. Sie wurden als Samen oder während der Wachstumsphase in den eurythmischen Gestaltungsprozess miteinbezogen. Es wurden mit dem Laut B- und dem Laut L- behandelte sowie unbehandelte Pflanzen in grösseren Zeitabständen beobachtet und fotographisch festgehalten. Die Betrachtung zeigte deutlich, wenn auch noch nicht wissenschaftlich erhärtet, dass die B-behandelten Pflanzen gedrungener in ihrem Wachstum, mit stärkerem Blattgrün und voluminöserer Blattentfaltung heranwuchsen. Die L-Pflanzen im Gegensatz zeigten eine Tendenz zur Feingliedrigkeit der Gestalt mit Durchlichtung des Blattgrüns und einer feineren Ausziselierung der Blattform. Unser Interesse lenkte sich immer mehr auf die Entfaltungsphasen zwischen den Bildern, mit anderen Worten auf die Bewegungsabläufe. Da diese aber für unsere Sinneswahrnehmung zu langsam sind, griffen wir zur Technik des Zeitrafferfilms. Wenn wir alle 3 Minuten ein Bild von der Pflanze aufnehmen und diese Bilderserie dann als Film abspielen, erscheint deren Tagesablauf in etwa 20 Sekunden. Solche Sequenzen, über 3 Wochen aufgenommen, eröffneten neue Dimensionen. Man konnte staunen, welche Eigenbewegungen die Pflanzen, je nach Art, offenbarten. Das im Folgenden gesetzte Ziel dieser Untersuchungen war die Erfassung von Bewegungstypen verschiedenster unbehandelter Pflanzen. So erfasste man eine Übersicht arteigener Bewegungscharakteren. Darauf aufbauend untersuchten wir anhand von Mungbohnen eine mögliche Bewegungsveränderung mittels eurythmischer Behandlung. Erste Einzelversuche dazu zeigten 2 unterschiedliche Bewegungscharakteristiken: Bei der B-behandelten Pflanze neigten sich die Blätter tendenziell erdwärts, beim L machten die Blattoberflächen den Anschein einer Bewegungswachheit in den Umkreis.
Eine erste 20-minütige Dokumentation zu diesen Untersuchungen auf DVD wird bis Ende August fertiggestellt. Sie präsentiert für eine weitere Öffentlichkeit Methodik, Vielgestaltigkeit der Bewegungsgebärden und erste Versuche zur gezielten Beeinflussung der Gestaltbildung durch eurythmisierte Laute. Eine vollständigere Version ist in Vorbereitung. Als Grundlage für ausgedehntere Bewegungsstudien im Rahmen unserer Bildekräfteforschung wird eine Sammlung mit Videoclips verschiedenster Pflanzengebärden erarbeitet, ein Phytokinetik-Lexikon.

Förderung durch Sampo: 10.000 CHF

Mehr Informationen: Tanja Baumgartner, Christoph Jäggi, Reinhard Leuthold, Verein ArteNova, Lohnhof 8, 4051 Basel

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Hier finden Sie ein Video zu diesem Projekt:

Wachstumsbewegungen bei der Kapuzinerkresse im Zeitraffer

Phytokinetik

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Sampo
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